Der Heizwärmebedarf
Der Heizwärmebedarf (nach Norm SIA 380/1 des Schweizerischen Ingenieuren- und Architektenverein SIA) berechnet die Heizwärme, welche einem Gebäude zugeführt werden muss, damit eine konstante Wärme (meist 20° C) in einem Raum beibehalten werden kann.
© by Cedric Gmür
Dabei werden alle externen Wärmegewinne und -verluste berücksichtigt.Zu diesen gehören:
Transmissionsverluste:
Der grösste Teil der Energie wird durch Transmission verloren. Die
Transmissionsverluste sind die Verluste, welche durch den natürlichen
Energiefluss durch Wände, Böden, Fenster und Dächer entstehen. Die
Transmissionsverlustekönnen verkleinert werden, indem man diesen
Energiefluss so weit möglich unterbindet. Dies ist mit einer besseren
Wärmedämmung der einzelnen Bauteile möglich.
Lüftungsverluste:
Werden in einem Gebäude Fenster oder Türen geöffnet entweicht Wärme
durch diese. Diese Verluste können durch eine Komfortlüftung, welche
eine Anforderung für alle Minergie-Standards ist, erheblich reduziert
werden. Diese Lüftung arbeitet mit einer Wärmepumpe welche die frische,
kalte Luft mit der stickigen, warmen Luft beim Wärmetausch aufheizt:
© by Cedric Gmür
Allerdings erhöht diese Komfortlüftung den Strombedarf um ca. 3.5 - 5 kWh / m2. Doch wenn man bedenkt, wie viel Wärmeenergie so eingespart werden kann, sind diese 3.5 - 5 kWh / m2 mehr Strombedarf eindeutig verkraftbar.
Innere Gewinne:
Jedes Gebäude wird von innen her aufgewärmt. Zum Beispiel gehen in den
Gebäuden Leute ein und aus. Jeder Mensch hat von Natur aus eine Wärmeleistung
von ca. 70 Watt.
In der heutigen Zeit sind in jedem Gebäude sehr viele elektrische Geräte aktiv.
Diese Geräte strahlen allesamt Wärme ab, wobei die modernen Geräte nur noch
sehr wenig Wärme abstrahlen.
Solargewinne:
Die Sonne entsendet Wärme und diese Wärme gelangt über die Fenster in das Gebäude.
Je grösser die Fenster, desto mehr Solargewinne sind zu verzeichnen. Diese Gewinne
sind je nach Standort des Gebäudes sehr unterschiedlich.